4. Dezember 2021: Klinisches aus dem Kirinda Hospital

4. Dezember 2021: Klinisches aus dem Kirinda Hospital

3. Dezember 2021 1 Von Eva

Der Wille ist da, doch das Geld ist knapp. Das ist leider oft Realität. Das richtige Medikament bei Vitamin D-Mangel? Gibt es
nur in Kigali und ist hier sehr teuer. Oder eine Verlegung eines kranken Kindes in ein spezialisiertes Krankenhaus? Wird von den Eltern abgelehnt, da das Geld für die Reise fehlt. (Kostet vielleicht 2€)
Zu wenig Muttermilch für das Frühgeborene? Kommt leider öfters vor, wenn die Verwandten der frischgewordenen Mutter zu weit von der Klinik entfernt wohnen, um sie regelmäßig mit Essen zu versorgen. In der Klinik gibt es gar keine Malzeiten für Patienten. Die Regel ist, dass die Angehörigen die Patienten irgendwie versorgen.


Stell dir vor – unsere Kliniken ohne Mahlzeiten? Ohne Verpflegung, Kiosk, Shops, drei Mahlzeiten pro Patient und Tee und Getränke auf den Gängen. Kaum denkbar.

Auch hier ist Advent. Ankommen von Patienten. Warten. Warten. Viele Warten. Warten ist eine Tugend, die viele afrikanische Menschen besser beherrschen als ich oder unsere Kinder. Warten heißt hier eher, die Zeit zu nutzen,
nicht die Zeit zu verlieren.
Warten ist hier ein Teil des Lebens, dazugehörig, integriert, eingeplante Minuten oder auch Stunden des Tages,

die mit Warten verbracht werden. Und eben nicht verbraucht.

Was heißt Advent – es wird Weihnachten – in Kirinda Hospital?
Für die Nurses, die ÄrtzInnen, die PatientInnen, die kranken Kinder, die Sekretärin und nicht zuletzt die Klinikleitung?

Wer weiß, vielleicht erfahren wir in den kommenden Tagen mehr darüber?! Advent in Kirinda. Klinisches aus Kirinda.
Vielleicht auch Klischees aus Afrika. : ) Adventsmomente aus einem schlichten Krankenhaus mitten in den Hügeln von Ruanda, idyllisch gelegen, ohne befestigte Straße aber mit einigen geländetauglichen Krankenwagen.