M wie guten Morgen – Mwaramutse (in höflich)
Mwaramutse. Mwaramutse?
heißt wörtlich übersetzt
Bist du aufgestanden? Hast du die Nacht (gut) verbracht?
Waramutse (neza)?
Mwaramutse.
Denn ich weiß nicht, was die Nacht bringt.
Tod oder Krankheit, Dunkelheit und Mangel.
Angriff, Gräuel und Kummer.
Denn es begann im Dunkeln. Nachts. Das Unheil des Landes.
Mwaramutse.
In jeder Nacht, die mich umfängt,
darf ich in seine Arme fallen,
und der, der nichts als Liebe denkt,
wacht über mir, wacht über allen.
Wirklich? Wo warst du?
In meiner Schlacht?
Mwaramutse?
Warst du bewacht und sicher in der Nacht?
War Gott mit Dir?
Ist die Nacht geschafft –
ohne Tote, ohne Leichen, ohne Verluste, ohne Einbrüche, ohne Albträume
Ist das Licht wieder da?
Mwaramutse.
Kann ich dir trauen, mein Licht?
Mein Tag?
Meine Zukunft?
Mwaramutse.
Guten Morgen.
Das ist meine Interpretation dieses Verbs. „Guten Morgen“ und „Guten Tag“ werden wie in Deutschland ganz alltäglich verwendet. Und doch schwingt hier in den Verben des Grüßens ein Zeitraum und ein Wunsch mit, die damit verbundene Nachfrage, ob der Zeitraum der Nacht, des Vormittags, des Tages gut war… als auch der Wunsch, dass es gut werde. Das gefällt mir.
Liebe Eva, wieder ein Zettel für diesen besonderen Text…mir gefällt diese Sprache auch sehr! Bedacht, nachhallend, nachwirkend…nicht nur achtsam leben, sondern auch achtsam sprechen& es auch so meinen! DANKE, für den reminder…
Mein “ Muramuke“ Zettel vom letzten Jahr liegt z. B. auf meinem Nachttisch- jede Nacht ein GRUß an alle meine Lieben…eure Silvi xx